Das Jobcenter besser nicht erwähnen

Vielleicht ist Ihnen beim Lesen meiner Seite zur Jobsuche aufgefallen, dass ich dort nicht ein einziges Mal die Agentur für Arbeit erwähne. Das hat auch seinen guten Grund. Ich persönlich halte nämlich jegliche Hinweise auf diese Behörde im Rahmen von Bewerbungen für kontraproduktiv. Die Wahrnehmung dieser staatlichen „Agentur“ und damit leider auch der Bewerber, die von ihr „geschickt“ werden, ist gerade bei seriösen Unternehmen oft tendenziell negativ, teilweise sogar sehr negativ besetzt. Das wundert wohl kaum noch jemanden. Der aktuelle Bericht des Teams Wallraff (Video auf Vimeo) ist nur der neueste in einer langen Reihe kritischer Erwähnungen der Behörde.

Außerdem ist anzunehmen, dass im Zeitalter des Internets praktisch jeder von den staatlichen Jobcentern erfolgreich auf eine seriöse(!) Arbeitsstelle vermittelte Arbeitssuchende diese Stelle auch alleine hätte finden können. Und natürlich ist es viel überzeugender, wenn man bei seiner Bewerbung auf möglichst viele eigene Aktivitäten verweisen kann. Selbstverständlich dürfen Sie im Rahmen Ihrer Bewerbungen (von juristisch definierten Ausnahmen abgesehen) nicht lügen. Doch überall dort, wo es sich vermeiden lässt, sollten Sie die Beteiligung der Agentur für Arbeit bei ihren Bewerbungen besser nicht erwähnen.

Eventuelle positive Sachverhalte in diesem Zusammenhang können Sie bei der Gestaltung Ihrer Bewerbungsunterlagen dennoch anbringen. Nehmen Sie beispielsweise gerade an einer von der Agentur geförderten Weiterbildungsmaßnahme (Computer-Kurs etc.) teil, erwähnen Sie einfach den Titel des Kurses und das Schulungsunternehmen, das den Kurs im Auftrag des Jobcenters durchführt. Dann können Sie noch auf die inhaltlichen Schwerpunkte und Ihre hoffentlich vorhandenen guten Lernergebnisse eingehen. Das reicht vollkommen. Jegliche Hinweise auf das Jobcenter und die Förderung lassen Sie nach Möglichkeit komplett weg.